Implementierung eines verteilten Kennzeichenlesesystems auf der Grundlage der Bildanalyse.
Der Kraftfahrzeugverkehr ist ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und der Organisation des öffentlichen Raums. Die hohe Dynamik der Veränderungen und Prozesse in diesem Bereich stellt große Herausforderungen an die Organisation der Infrastruktur, die Vorhersage relevanter Trends und vor allem an das Management der Verkehrssicherheit.
Das Provinzpolizeipräsidium in Białystok stand vor einer solchen Herausforderung, und mit dem Ziel, das Sicherheitsniveau in der Woiwodschaft Podlachien zu erhöhen, haben wir mit Hilfe von EU-Mitteln gemeinsam eine Aufgabe im Rahmen des Projekts „Verbesserung der Ermittlungsarbeit bei der Verbrechensbekämpfung“ umgesetzt, das im Rahmen des Programms INTERREG V-A LITAUEN-POLEN durchgeführt wurde.
Auf der Grundlage der Erwartungen und Bedürfnisse des Polizeipräsidiums Białystok und unserer technologischen Erfahrung als Auftragnehmer wurde ein verteiltes System zum Lesen und Analysieren von Nummernschildern in der Woiwodschaft Podlachien geschaffen. Durch den Einsatz von Technologie ist das System zu einer wertvollen Informationsquelle geworden und hat es der Einheit ermöglicht, effektiver im Feld zu arbeiten.
Das wichtigste ausführende Element des Systems sind Spezialkameras, die mit fortschrittlicher Bildanalyse ausgestattet sind und direkt auf dem Gerät arbeiten. Eine solche Lösung macht jeden Kamerapunkt zu einem autonomen Teilsystem, wodurch das System widerstandsfähiger gegen kritische Ausfälle wird. Die Kameras sind mit IR-Strahlern ausgestattet, um auch bei Nacht optimal arbeiten zu können. Jeder Kamerapunkt ist mit einem Stromversorgungssystem ausgestattet, das im Falle eines Stromausfalls eine ausreichende Überbrückungszeit gewährleistet und die Nutzung von periodisch verfügbarem Strom ermöglicht, z. B. von der Straßenbeleuchtung, die nur während bestimmter Nachtstunden in Betrieb ist. Der Bau eines solchen Punktes mit einer hybriden Stromversorgung bietet weitaus mehr Möglichkeiten für die Platzierung von Analysepunkten und hat den Zeit- und Kostenaufwand für die Implementierung im Vergleich zu einer herkömmlichen Installation mit einer permanenten Stromversorgung verringert. Darüber hinaus ist der Kamerapunkt mit einem Steuer- und Messmodul ausgestattet, das es unter anderem ermöglicht, die Stromversorgung einzelner Geräte zu steuern oder die Umgebungsparameter eines bestimmten Kamerapunkts auszulesen, wie z. B. den Status der Stromversorgung und den Spannungspegel, den Ladezustand der Batterie oder die Gerätetemperatur.
Die Kamerapunkte arbeiten autonom, aber die Datenkorrelation und die Berichterstellung erfordern die Übermittlung von Informationen an einen zentralen Server. Zu diesem Zweck wird die drahtlose LTE-Kommunikation von einem der verschiedenen verfügbaren Betreiber genutzt. Aufgrund der Beschaffenheit des Übertragungsmediums selbst und der von den Betreibern festgelegten Regeln und Bedingungen hinsichtlich der in einer bestimmten Zeiteinheit übertragenen Datenmenge senden die Kamerapunkte kein kontinuierliches Video, sondern nur Metadaten und gegebenenfalls Bilder, die zum Zeitpunkt des Auslesens aufgenommen wurden.
Das Herzstück des gesamten Systems ist ein Serversystem, das die von allen Kamerapunkten gesammelten Daten aufzeichnet und speichert, wobei großer Wert auf folgende Punkte gelegt wurde
Verfügbarkeit und angemessener Schutz der Daten gegen den Ausfall physischer Geräte. Die Verwaltungssoftware des Systems ermöglicht die freie Suche in der Datenbank nach Datum, Ort oder dem Inhalt der Registriernummer und die Überprüfung der Messwerte anhand des aufgenommenen Bildes. Das System ist auch mit Mechanismen ausgestattet, die den Bediener benachrichtigen, wenn ein Fahrzeug mit einem Kennzeichen aus der Suchliste entdeckt wird. Innerhalb von Sekunden nach der Entdeckung wird eine Benachrichtigung per SMS an eine zuvor festgelegte Telefonnummer gesendet.
Im Rahmen dieser Aufgabe wurde auch ein mobiler Punkt in Form eines Fahrzeugs eingerichtet, das mit einer speziellen Ausrüstung ausgestattet ist, die es ermöglicht, die operativen Tätigkeiten von vier Kameras aus gleichzeitig durchzuführen, wodurch die Erkennung unabhängig vom möglichen Standort des Fahrzeugs erfolgt. In einem solchen kritischen Fall werden die Daten aus dem Betriebszeitraum in einem lokalen Puffer gespeichert und nach Wiederherstellung der Kommunikation an das Datenzentrum übertragen.
Nach der Einführung des verteilten Systems zum Lesen und Analysieren von Nummernschildern erhöhte sich die Wirksamkeit der von der Woiwodschaftspolizeidirektion in Białystok ergriffenen Maßnahmen, da den zuständigen Beamten in kürzester Zeit zuverlässige Daten zur Verfügung standen, was sich in einer verbesserten Sicherheit und einer höheren Wirksamkeit bei der Verbrechensbekämpfung in der Woiwodschaft Podlachien niederschlug.
Wir laden Sie ein, sich ein Video über die Umsetzung anzusehen: